Liga der freie Wohlfahrtspflege: Woche der Armut

Woche der Armut: Liga der freien Wohlfahrtsverbände fordert mehr Respekt und Gerechtigkeit für Leistungsempfänger*innen

In der diesjährigen „Woche der Armut“ macht die Liga der freien Wohlfahrtsverbände auf die zunehmende Polarisierung und populistischen Tendenzen gegenüber Leistungsempfänger*innen aufmerksam. „Wir beobachten eine deutliche Zunahme von populistischen Aussagen, sowohl in den Medien als auch in der Politik“, sagt Rainer Leweling vom Caritas Verband. „Diesen Stimmungen wollen wir mit Fakten entgegentreten“, ergänzt Anja Alexandersson vom Diakonischen Werk.

Die Liga kritisiert die pauschale Verurteilung von Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Häufig würden diese Menschen als faul abgestempelt, ohne ihre tatsächliche Lebenssituation zu berücksichtigen. Dabei ist es eine gesellschaftliche Realität, dass eine Gemeinschaft nur so stark ist wie ihre schwächsten Mitglieder. „Statistiken zeigen klar, dass eine Gesellschaft nur dann stabil bleibt, wenn die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich gering sind“, betont die Liga.

Auf dem Foto: Die Liga der freien Wohlfahrtsverbände des Landkreis Emmendingen: v.l.n.r.: Norbert Köthnig (der Paritätische), Denis Deiser (AWO), Rainer Leweling (Caritas Verband), Anja Alexandersson (Diakonisches Werk), Alexander Breisacher (DRK)

 

Was bedeutet Armut?

Laut Definition gilt jemand als arm, wenn er oder sie weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Diese Schwelle variiert je nach Region und der dortigen Verteilung von Wohlstand. „Für mich zeigt sich Armut zum Beispiel darin, wenn Familien sich keinen Kindergeburtstag leisten oder nicht in den Urlaub fahren können“, erklärt Alexander Breisacher, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Emmendingen. Denis Deiser, Geschäftsführer der AWO, fügt hinzu: „Besonders sichtbar wird die Altersarmut in Pflegeeinrichtungen. Die finanzielle Not vieler Senior*innen ist erschütternd.“

Vielfältige Gruppe der Leistungsempfänger*innen

Wer sind die Leistungsempfänger*innen? Diese Gruppe ist äußerst heterogen. Sie umfasst Menschen, die erwerbsunfähig sind, aber auch solche, die arbeitsfähig sind, jedoch aufgrund von schwierigen Lebensumständen keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Dazu gehören auch viele Frauen, die sich in der sogenannten Care-Arbeitsfalle befinden – sie widmen sich der unbezahlten Arbeit wie der Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen und sind später häufig von Altersarmut betroffen.

Bürgergeld und Sozialbudget

Trotz der hitzigen Diskussionen macht das Bürgergeld nur vier Prozent des Sozialbudgets aus. „Es stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, hier weiter zu kürzen“, sagt Anja Alexandersson. Norbert Köthnig, Sprecher des Paritätischen geht noch weiter: „Ich bin stolz darauf, in einem Sozialstaat zu leben. Soziale Teilhabe ist ein grundlegender Pfeiler unserer Demokratie. Und dafür zahle ich gerne meine Steuern.“ Der Fokus auf die positiven Aspekte unseres Sozialsystems, wie das moderne Teilhabegesetz, fehlt jedoch oft in der öffentlichen Debatte.

Sorge vor Rechtsruck und Stigmatisierung

Die Liga äußert zudem ihre Besorgnis über die zunehmende Ausnutzung der Unsicherheiten und Ängste der Menschen durch rechtspopulistische Strömungen. Besonders kritisch sehen die Verbände die jüngsten Einwanderungsregelungen, die sie als eine Belastung „auf dem Rücken der Schwächsten“ empfinden. Die neu eingeführte Bezahlkarte für Migrant*innen sei ein Beispiel für Stigmatisierung, das das eigentliche Problem nicht lösen werde.

Klare Forderung: Verantwortung der Politik und Gesellschaft

Die Liga der freien Wohlfahrtsverbände appelliert eindringlich an Medien und Politik, gegen die zunehmende Stimmungsmache vorzugehen. „Es ist die Verantwortung von uns allen, ein gerechteres und solidarischeres Miteinander zu fördern“, so der abschließende Appell der Runde.

AWO Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen gewinnt FAIRways Förderpreis

links nach rechts: Fr. Böhm (Projektkoordinatorin) Hr. Wienecke (Sponsorenvertreter SC Freiburg) Fr. Meier (Hausleitung)

 

Für das Projekt „Gemeinsam Generationen stärken – Betreutes Wohnen zu Hause“ hat der AWO Kreisverband Breisgau Hochschwarzwald e.V. den FAIRways Förderpreis des SC Freiburg in Höhe von 3000€ gewonnen.

Nach der offiziellen Preisübergabe am 09.09.2024 im Europa Park Stadion, wurden wir von den Sponsoren besucht und konnten unser Projekt noch detaillierter vorstellen.

Herr Malte Wienecke als Vertreter des SC Freiburg (Sponsor) konnte sich in der Wohnanlage Teningen ein Bild über unsere Angebote der „offenen Begegnungsstätte“ machen und Frau Böhm (Projektkoordinatorin) berichtete ihm über die Abläufe des Betreuten Wohnens zu Hause.

Im Gespräch bei Kaffee und Kuchen wurden aktuelle Probleme im Bereich Ehrenamt und Kooperationsmöglichkeiten und spannende Ideen für die Zukunft mit den Verantwortlichen des Projektes und den Betreuten aufgegriffen.

FAIR ways Förderpreises für unser neues Projekt GGS

FAIR ways: Förderung für 37 Institutionen

Die 13. Verleihung des FAIR ways Förderpreises im Europa-Park Stadion – sie war ein gesellschaftliches Ereignis, an dem auch Vertreter/innen der Stadt Freiburg teilnahmen. Im Vordergrund standen jedoch die Preisträger/innen.

Mit der Vergabe der Urkunden mit den aufgedruckten Fördersummen ging am Montagabend die Verleihung des 13. FAIR ways Förderpreises an 37 Institutionen aus Südbaden über die Bühne. Dass sich beim SC Freiburg auch die Sportlerinnen und Sportler für ein Projekt wie den FAIR ways Förderpreis engagieren, verdeutlichte die Anwesenheit von SC-Spielerin Meret Felde und U23-Kapitän Patrick Lienhard.

„Die Menschen, die heute Abend hier sind, tun wirklich viel Gutes und die Wertschätzung dafür kommt häufig viel zu kurz. Ich finde es toll, dass der SC einen Teil dieser Wertschätzung hier zurückgeben möchte“, sagte Patrick Lienhard. „Ich bin dankbar für jedes Projekt, für jeden Einzelnen, der heute hier ist, der sein Herz in die Projekte investiert und über den Tellerrand hinausschaut“, fügte Meret Felde hinzu.

Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des SC Freiburg

Die Vergabe des FAIR ways Förderpreises ist beim SC Freiburg mittlerweile zu einer regelmäßigen Veranstaltung geworden und findet nunmehr seit 2012 statt.

„Der FAIR ways Förderpreis spielt eine wichtige Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie des SC Freiburg. Gemeinsam mit 15 Partnern unterstützen wir dabei gemeinnützige Institutionen in der Region finanziell“, sagte Tobias Rauber, Leiter Nachhaltigkeit beim SC Freiburg.

Förderpreis schließt Lücke im sozialen Bereich

Zur Region gehört auch die Stadt Freiburg, die bei der Preisverleihung durch den Ersten Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Bürgermeisterin Christine Buchheit prominent vertreten wurde.

„Der FAIR ways Förderpreis bereichert die Landschaft in Freiburg und darüber hinaus“, sagte Ulrich von Kirchbach und Christine Buchheit ergänzte: „Der FAIR ways Förderpreis bringt in unserer Stadt Menschen, Projekte, die Wirtschaft und natürlich den SC zusammen. Damit wird eine ganz wichtige Lücke im sozialen Bereich geschlossen.“

Rekordfördersumme ausbezahlt

Für die ehrenamtlich arbeitenden Einrichtungen ist die finanzielle Förderung unerlässlich, damit sie ihrer gemeinnützigen Arbeit überhaupt vernünftig nachgehen können. Umso erfreulicher ist die diesjährige Rekordfördersumme.

„Wir freuen uns sehr, dass wir zum ersten Mal gemeinsam mit unseren Partnern eine sechsstellige Fördersumme, insgesamt 100.000 Euro, ausschütten konnten. Außerdem haben wir erstmals 7.000 Euro an zwei Projekte ausgezahlt, die wir als besondere Vorbilder ausgezeichnet haben“, sagte Tobias Rauber.

„Besondere Vorbilder“ geht an zwei Institutionen

Diesen Sonderpreis „Besondere Vorbilder“ teilen sich fesa e.V./Solarcamp Freiburg und die Niedrigschwellige Suizidprävention e.V. „Der SC gibt uns hier die Möglichkeit, das Thema Suizidprävention auf die Bühne zu heben und darüber ins Gespräch zu kommen“, sagte Jakob Henschel vom Verein Niedrigschwellige Suizidprävention e.V.

Und Franka Jäger von fesa e.V. /Solarcamp Freiburg ergänzte: „Wir wollen Frauen im Handwerk stärken, die dort unterrepräsentiert sind. Der FAIR ways Förderpreis hilft uns dabei, hier noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Denn um die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir mehr Fach- und Hilfskräfte.“

Den Sonderpreis „Gute Tat mit Radio und Plakat“, der von den SC-Partner/innen baden.fm, Wall AG und Münchrath/Ideen + Medien sowie der WilhelmOberle-Stiftung finanziert wird, erhielt in diesem Jahr der Verein Zeugen der Flucht.

Wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, kann sich vom 1. Februar bis 31. März 2025 hier für den FAIR ways Förderpreis 2025 bewerben. Einen schönen Eindruck vom Abend der Preisverleihung vermittelt der TV-Beitrag bei Baden TV Süd.

Quelle: SC Freiburg // Nachbericht 13. Verleihung FAIR ways Förderpreis Stimmen | SC Freiburg

Unser Projekt Gemeinsam Generationen stärken erhält den FAIR ways Förderpreis 2024

 

Rekordfördersumme beim FAIR ways Förderpreis 2024

Wir freuen uns, Ihnen heute mitzuteilen, dass die FAIR ways Förderpreis-Jury Ihre Bewerbung unter 173 Einsendungen, als eine der 37 FAIR ways-Förderpreisträger 2024 ausgewählt hat:

Name der Institution: AWO Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen e.V.
Name des Projekts: Gemeinsam Generationen stärken – Betreutes Wohnen zu Hause
Fördersumme: 3.000 €

Wir gratulieren Ihnen und allen Beteiligten dazu recht herzlich.